»if you’re in the wrong place at the wrong time, you could be seriously injured as a result«
In jedem System gibt es einen Moment, in welchem die Kapazität, Veränderungen zu verkraften, aufgebraucht ist. Eine strukturelle Störung findet dann statt, wenn das Material bis über sein Limit beansprucht wird. Dies verursacht Brüche oder exzessive Deformationen. Ist diese Grenze einmal überschritten, so reduziert sich die Widerstandskraft permanent, maßgeblich und sehr schnell. Dies gilt in besonderem Maße für ökologische Systeme. Welche Veränderungen unsere Zivilisation auf ein kleines, eng umgrenztes Ökosystem hat, lässt sich an vielen Beispielen gut erkennen. Bereits mittelgroße Ökosysteme aber lassen sich kaum mehr beschreiben, und die gesamte Erde als System, in dem alles mit allem zusammenhängt, entzieht sich jeder Berechenbarkeit. Und dennoch ist der Erhalt dieses Systems für unser Überleben ohne Alternative. Wie kann ich ein System, das ich nicht durchschaue, so beeinflussen, dass es am Ende so reagiert, wie ich möchte? Und wie kann ich dieses System, wenn es aus dem Gleichgewicht geraten ist, planmässig wieder in seinen Optimalzustand zurückversetzen? Und ist so ein Unternehmen nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt? – Das Projekt Kollaps soll sich mit den besonderen Umständen beschäftigen, unter denen komplexe Systeme wie Gesellschaften und deren Umwelten auf einander einwirken, sich aus dem Gleichgewicht bringen und kollabieren. Die Regisseurin Julie Pfleiderer und die Choreographin Sara Manente unternehmen mit Ensemblemitgliedern der Wuppertaler Bühnen eine theatrale Recherche im Grenzbereich von Performance und Tanz. Eine Untersuchung über die Lebensbedingungen einer Welt im Ungleichgewicht.
Regie Julie Pfleiderer
Choreographie Sara Manente
Bühne & Kostüme Dorien Thomsen, Sandra Linde
Sounddesign Christophe Albertijn
Dramaturgie Sven Kleine
Mit Holger Kraft, Anne-Catherine Studer, Marco Wohlwend, Julia Wolff
Auftragswerk Schauspielhaus Wuppertal, Premiere: 19. 2. 2010







