PRESS – R. Destillat

Tagesspiegel Berlin
Rausch als Schwerstarbeit!

Um die geht es wenn gleich auf gänzlich andere Art auch in Julie Pfleiderers und Philipp Beckers Inszenierung ˇ˝R. ˇ˝ Destillat” nach Gerhild Steinbuchs teilweise etwas überambitioniertem Text: Eine junge Frau mit alkoholkranker Mutter gruppiert hier in abendfüllender Zwanghaftigkeit Stühle um, so dass das Publikum ständig aufstehen und sich umsetzen muss. Viel deutlicher kann man das Klammern an den Job als Überlebensstrohhalm mitsamt seinen Auswirkungen aufs Gemeinwesen nicht darstellen. Zumal das Regieduo viel von Schauspielerführung versteht und sich dabei ständig neue Raumkonzepte und Perspektiven aufs beklemmende Geschehen auftun.